Lang lebe Notes!

Brandaktuell: Das Notes Erfolgsrezept von 1984 in Neuauflage

In munterer Einigkeit wird jedes Jahr der Abgesang auf Notes eingeläutet. Weiß zufällig jemand, seit wie vielen Jahren die Geier angeblich schon kurz vorm Ziel sind? Regelmäßig seit Ende der 90ger Jahre? Dann hätten die Totengräber zwar wieder einmal nicht Recht behalten, aber zumindest eines gezeigt: Durchhaltevermögen.

Aller Unkenrufe zum Trotz, denkt Notes gar nicht daran, mit seinen mittlerweile 28 Jahren abzudanken. Ganz im Gegenteil. Die Software mit dem nahezu biblischen Alter erfindet sich immer wieder neu. Und Notes war definitiv nie und ist bis heute nicht in Funktion und Umfang durch ein einziges Wettbewerbsprodukt zu ersetzen (was immer gern vergessen wird).

Ja, es steht sogar eine ganze „Frischzellenkur“ für die IBM Domino-Familie an. Die entscheidenden neuen Entwicklungsstufen sollen in einer auf 15 Jahre angelegten strategischen Partnerschaft mit dem indischen Unternehmen HCL vorangetrieben werden.

Moment… das hatten wir doch schon mal: 1984 beschloss die Lotus Development Corporation, das Projekt „Notes“ zu starten:

„First, the news and some formalities. Ray Ozzie will be wearing a new hat, not as a Lotus employee, but as a principal in Iris Associates Inc., which is under contract to Lotus to develop a software product, "Notes". Both Ray and I foresee a close, cooperative relationship in the spirit of a partnership which is going to open up new ground in the personal computer software industry, and contribute materially to the prosperity of all parties.“

(Auszug aus einer interne Mitteilung von Mitch Kapor, dem damaligen Chef der Lotus Development Corporation, vom 7. Dezember 1984. Das vollständige sehr lesenswerte Dokument ist zu finden unter http://www.kapor.com/wp-content/uploads/2016/12/Notes-Project.pdf)

Der Plan wurde bekanntlich umgesetzt und das erste Notes überhaupt also durch die Iris Associates „fremdentwickelt“.

Externe Entwicklung, das Erfolgsrezept von 1984, erfährt nun 2017 eine Neuauflage. Die Erkenntnis, dass die eigenen Bordmittel für ein großes Entwicklungsvorhaben nicht ausreichen, kann nur in zwei Richtungen entschieden werden: man lässt das Ganze sein, oder holt sich entsprechende Manpower für die Umsetzung. HCL wird jetzt für IBM diese Manpower bringen.

Als überzeugter Notes Fan (und weil mir ziemlich egal ist, welche Zulieferer hinter einem guten Produkt stehen), freue ich mich auf das neue Notes und bin gespannt.

Lang lebe Notes!

Ihr Stefan Lage

(Ich gähne über die immer noch wartenden Geier)

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