Skurrile Klagen halten IT-Unternehmen in Atem

Auch Gehen kann gefährlich sein

Man hat ja schon viel Kurioses aus dem US-amerikanischen Rechtswesen gehört. Am bekanntesten dürfte wohl der Prozess um den zu heißen Kaffee sein, in dem eine sehr bekannte Fastfood-Kette seinerzeit auf mehr als 500.000 USD Schadensersatz verklagt wurde. Auch IT-Unternehmen sind vor kuriosen Klagen nicht gefeit. Google, Apple und Co. – alle hatten schon mal skurrile Prozesse am Hals.

So könnte beispielsweise auch die Tatsache, dass Google Maps auf fehlende Fußgängerwege hinweist, sehr wahrscheinlich auf die Klage einer verunglückten Fußgängerin zurückzuführen sein. Denn die spazierte, treu den Anweisungen Ihres Routenplaners folgend, entlang einer US-amerikanischen Bundesstraße, wurde angefahren und verletzt. Prompt wurde der Softwarehersteller wegen des fehlenden Hinweises angeklagt.

Das Gehen im Allgemeinen, insbesondere aber in oder bei Apple-Stores scheint eine größere Gefahr darzustellen. So lief eine Schadensersatz-Klage gegen Apple, weil – so der Anwalt der Klägerin – das Unternehmen mit seiner „hippen und modernen Architektur“ Technik-Fans ansprechen wolle, das Unternehmen sich aber auch bewusst sein müsse, „dass derartige High-Tech-Architektur für manche Menschen eine Gefahr darstellt“. Seine Mandantin hatte wohl die Glasfassade des New Yorker Apple-Gebäudes schlicht übersehen, war davor gelaufen und hatte sich dabei die Nase gebrochen.

Mehr als 2 Jahre währte der Prozess um Apples Sprachassistenten Siri wegen „irreführender und betrügerische Werbeaussagen“. Im Frühjahr 2014 hat das zuständige Gericht nun die Anschuldigung abgewiesen. Einer der Kläger hatte sich beispielsweise darüber beschwert, dass Siri ihm keine Auskunft darauf geben konnte, welcher von zwei McDonald's-Burgern mehr Fett enthalte.

Überhaupt scheint Apple gehäuft Zielscheibe von kuriosesten Anschuldigungen zu sein. So soll Apple in seine iPods kleine Empfänger eingebaut haben, durch die die Mafia subtile Morddrohungen an ihre Opfer einspielen konnte. Und bereits 2007 sah sich Steve Jobs dem Vorwurf ausgesetzt, seit mehr als zwei Jahrzehnten O. J. Simpson als Auftragskiller zu beschäftigen und ein geheimes Arsenal an Atomraketen auf das Fahrrad von Lance Armstrong gerichtet zu haben.

Zum Lachen? Mit Sicherheit. Zum Weinen? Vielleicht auch das. Wenn die Gerichte hierdurch zu wenig Zeit hätten, sich mit den echten Gefahren zu beschäftigen, zum Beispiel Datenschutz- und Urheberrechtsverletzungen oder auch Industrie-Spionage.

Quellen:

http://www.chip.de/bildergalerie/Fotostrecke-Die-kuriosesten-Klagen-aus-der-IT-Welt-Galerie_55202617.html
http://www.areamobile.de/news/26483-klage-gegen-apple-siri-kam-sprach-und-siegte
http://teddy97.wordpress.com/tag/musik/page/21/
http://de.wikipedia.org/wiki/Stella_Liebeck

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